Wie schön wäre es, wenn wir den Marsch für das Leben gar nicht bräuchten! Ja, das wäre gut. Denn dann hätten wir einen gesellschaftlichen Zustand, ein Bewusstsein, eine Sensibilität oder auch eine Wissensbereitschaft, die es nicht nötig machen würden, eigens auf etwas eigentlich Selbstverständliches hinzuweisen: Das Recht auf Leben ist ein unteilbares Grundrecht und darf nicht vernichtet werden. Denn: Jeder Mensch hat (s)ein Recht auf Leben. Jeder. Unabhängig von seinem Gesundheitszustand, seinem Alter, seiner Leistungsfähigkeit, seinem Aussehen, seiner gesellschaftlichen Anerkennung, seiner Religion oder seiner Hautfarbe.
Doch die so simple wie wahre Erkenntnis scheuen immer noch viele. Und daher ist es notwendig, mutig und gut, wenigstens einmal im Jahr mitten in der Hauptstadt, die schon so viel Unrecht und Menschenverachtung gesehen hat, ein friedvolles und starkes Zeichen für das Leben zu setzen. Intoleranz und Respektlosigkeit gegenüber dem Leben und seinem unbedingten Recht dürfen sich nicht weiter ausweiten! Ohne Lebensrecht und Respekt verschwindet irgendwann auch unsere Freiheit.
Manche schauen weg, andere, meist linke Extremisten und Antidemokraten, „wehren“ sich lautstark und wild schreiend gegen die stille und bezwingend klare Botschaft eines Schweigemarsches und fürchten Wissen. Das ist bedauerlich, aber auch erhellend. Denn der bewusste Verzicht auf Argumente durch Ignoranz ist letztlich eine hilflose Bestätigung der Richtigkeit des unbedingten Ja zum Leben. Gleichwohl ist es bedenklich, wenn sich offenbar aus purer Phobie vor Verantwortung, die ja eine Seite der Medaille Freiheit ist, Radikalisierung und Extremismus gegen das Lebensrecht breit machen – und gar Politiker von im Bundestag vertretenen Parteien diese Angriffe auf Demokratie und Meinungsfreiheit unterstützen.
Wer FÜR das Leben ist, ist aufgeklärt und auf der Höhe der Zeit. Wer aber leugnet, dass bereits mit der Verschmelzung von weiblicher Eizelle und männlicher Samenzelle ein neuer Mensch entsteht und zu wachsen beginnt, der ist im Wissenschaftsstatus des Mittelalters hängengeblieben und vertritt nachweisbar ein sehr rückständiges Weltbild. Tötung eines anderen Menschen – ob ganz jung oder alt – aber ist Missbrauch jeder reklamierten Selbstbestimmung.
Kein Kind ist unzumutbar. Dialog statt Gewalt! Respekt statt Intoleranz! Wissen statt Ignoranz! Leben statt Töten! Zukunft statt Abtreibung! Freiheit statt Vernichtung! Dazu lädt der Bundesverband Lebensrecht (BVL) mit seinem Marsch ein.
Quelle: Die Tagespost v. 31.08.2016