Im vergangenen Jahr gingen die beiden ebenfalls mit beim Marsch und trafen auf einen jüngeren (?) Mann, mit dem sie ins Gespräch kamen. Schließlich fragten sie ihn, ob er das erste Mal dabei sei – was dieser bestätigte. Was er dann aber erzählte, ist schon außergewöhnlich und wahrlich besonders schön.
Der Mann ließ seine Gesprächspartner wissen, dass er im Jahr zuvor auf der Gegenseite mitgemacht habe und die Marschteilnehmer angeschrien habe. Doch dann habe er sich später die Zeugnisse und Reden der Veranstaltung, also das Bühnenprogramm vor dem Marsch, angeschaut und zugehört, was dort gesagt wurde. Und da sei ihm ziemlich schnell klar geworden, dass die Marschteilnehmer ja doch anders seien, als man ihm das zuvor gesagt hatte. Die Reden und Zeugnisse bewegten den Mann so sehr, dass er sofort begriffen habe: ich gehöre eigentlich auf die Seite der Lebensschützer. Denn das sei alles sehr logisch und gut. Und daher gehe er jetzt mit beim Marsch für das Leben und unterstütze dieses auch ihm so wichtige Anliegen.
Soweit der Bericht des jungen Johannes H., der leider keine Kontaktdaten oder auch nur den Namen des freudig “Bekehrten” notierte.
Ich muss zugeben: Mich – und nicht nur mich – hat diese Geschichte sehr bewegt. Und sie macht Mut. Denn wenn wir den richtigen Ton treffen, dann kommt unsere Botschaft offenbar auch im Herzen derer an, denen ich wirklich wünsche, dass sie den ihnen aufgetragenen Hass gegen Liebe und Verständnis eintauschen. Ich kenne den “Seitenwechsler” nicht, würde mich aber freuen, ihm eines Tages begegnen zu können und ihn zum Gespräch einladen zu können. Auch er wäre ein guter Kandidat für ein (öffentliches) wertvolles Zeugnis.